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17. Juni 2024

HagelQueen: Iris Scheumann

Im ersten Teil unseres großen Frühjahr-Interviews „Hagel, na und!“ erzählt Iris Scheumann, CombiSystems, wie der Hagel zu ihrem zentralen beruflichen Thema wurde. Das Gespräch führte ihre Kollegin Katja Lafferenz, Leitung Marketing am 16.04.2024.

Katja Lafferenz: Iris, ich darf dich begrüßen zu unserem großen Frühjahrsinterview, ganz im Zeichen des Hagels. Wenn es so etwas gibt wie einen „Hagel-Papst“ da draußen – dann bist du für mich die „Hagel-Queen“.

Iris Scheumann: Du meinst die „Hagel-Queen Mum“, wenn schon …

Katja Lafferenz: Ja, genau. Die Wink-Bewegung, sehe ich, hast du ja auch schon drauf … Nein ernsthaft. Wir haben uns vor vier Jahren hier bei Combi, als Kolleginnen online kennengelernt, anders war das damals nicht möglich, und erst zwei Jahre später persönlich getroffen. Offen gesagt, hatte ich damals das Gefühl, dass ich dich schon viel länger kenne, so vertraut hat sich das angefühlt. Liebe Iris, stell dich doch einfach kurz vor.

Iris Scheumann: Tja, ich bin Iris Scheumann, bin 55 Jahre jung und habe in dieser wunderbaren Familie, in der ich lebe, vier Kinder: ein Mädchen, drei Jungen. Nach Hamburg binich durch einen glücklichen Zufall gekommen. Damals war ich angestellt bei einer Versicherungsagentur in einem kleinen Ort im Weserkreis und muss wohl auf einer kleinen Feier erwähnt haben, dass ich dort nicht ganz zufrieden war. Wenig später klingelte es bei mir zuhause an der Tür und ein Kfz-Sachverständiger, mit dem ich mich auf der Feier unterhalten hatte, stand da mit seinem Hund. „Suchst du noch einen Job“, fragte er mich und ich erwiderte: „Jupp“. Daraufhin drückte er mir eine Telefonnummer in die Hand und meinte: „Ruf da mal an, die suchen wen!“. So bin ich 1996 zur SSH nach Hamburg gekommen. Da bin ich hängengeblieben und habe 1999 dort auch meinen jetzigen Mann kennengelernt. 2001 haben wir geheiratet, 2002 bin ich in eine längere Babypause gegangen und danach wieder zurück zur SSH gekommen.

Katja Lafferenz: Wie kam das Thema Hagel dann in dein Berufsleben?

Iris Scheumann: Das muss 2013 gewesen sein, als der erste wirklich fiese große Hagel in Deutschland runterging, das war im Raum Stuttgart. Da bin ich zum ersten Mal mit der ganzen Komplexität des Hagelthemas konfrontiert worden, also wie viele Autos gehen dabei auf einen Schlag kaputt, und wie bekommt man das alles für alle Beteiligten befriedigend geregelt. Damals gab es noch kein Massenschadenportal, so dass alle Schäden individuell und persönlich und mit Klemmbrett im Anschlag begutachtet werden mussten. Nach diesem ganzen Chaos haben wir uns bei der SSH mit Combi zusammengesetzt und nach einer besseren Lösung gesucht. In diesem Zuge ist dann 2014/15 das Massenschadenportal in seinen Grundzügen entstanden.

Katja Lafferenz: Was war deine Rolle in diesem Entwicklungsprozess?

Iris Scheumann: Ich wusste um die ganze Problematik ganz gut Bescheid. Da musste sehr vieles optimiert werden, und wenn ich eine Sache als mein Ding bezeichnen würden – dann ist es das Optimieren. Das fängt hier zu Hause an, geht weiter im Beruf und hört eigentlich nie auf. Die Frage lautete also: Was lässt sich strukturieren, was automatisieren und dadurch optimieren? Das war der Grundgedanke. So ist die erste Version des Massenschadenportals entstanden. Das hat uns schon sehr weit nach vorne gebracht, obwohl alles noch ein bisschen kryptisch war.

Katja Lafferenz: Kannst du das bitte präzisieren Iris.

Iris Scheumann: Naja, mit Serienbrief und so, wie man halt vor 10 Jahren gedacht hat. Da war Online-Terminierung noch weit entfernt. Wir sind da strukturiert rangegangen. Wir wollten schnellstmöglich viele Menschen erreichen, damit Termine vereinbart werden konnten. Alles sollte so effizient wie möglich abgearbeitet werden können, ohne dass man jeden Kunden einzeln kontaktieren muss.

Katja Lafferenz: Du hast damals noch für die SSH, also einen Combi-Kunden gearbeitet. Wer war auf Combi-Seite dein Ansprechpartner?

Iris Scheumann: Also vor dem Hagel-Thema hatte ich mit Bodo Grimm zu tun. Mit ihm haben wir das Auftragsprogramm gemacht. Dann kam Stefan Grimm hinzu und danach ist Sebastian Grimm mit eingestiegen Das war in der Phase, als ich nicht bei der SSH war und eine Pause eingelegt hatte. Als ich wieder eingestiegen bin, war Combi-Connect entstanden.

Katja Lafferenz: Welche Software bzw. Programme waren zu dieser Zeit aktuell?

Iris Scheumann: Das Auftragsprogramm wie gehabt sowie das in der Zwischenzeit entstandene mySSH. Auf Seiten von Combi habe ich viel mit Sebastian zusammengearbeitet, Stefan hatte ja Bodo bei CombiPlus abgelöst und war dort in der Verantwortung. Ich hatte noch viel mit Benjamin Fritz zu tun. Wenn ich den nicht gehabt hätte, dann hätte ich das ganze Konstrukt nicht verstanden. Ihn konnte ich immer anrufen. Er erklärte mir die zwei grundsätzlichen Bereiche CombiPlus und Combi-Connect.

Katja Lafferenz: Und die Hagellösung wurde von Combi in Zusammenarbeit mit der SSH entwickelt, richtig?

Iris Scheumann: Ja, genau. Was mir auch eine große Hilfe war – ich hatte ja auch persönlich durch meine Ehe mit einem Kfz-Sachverständigen bei der SSH viele Einblicke in die Anwendersicht. Die direkte Verbindung, denn abends auf dem Sofa hieß das immer: „Kannst du bitte mal gucken ...”. Ich hatte also immer beide Sichtweisen, was ein enormer Vorteil war bei der Optimierung des Massenschadenportals.

Katja Lafferenz: Kann ich mir gut vorstellen, dass bei diesen Sofa-Gesprächen ganz gute Ideen hervorgingen.

Iris Scheumann: Ja klar. Und manchmal eben auch jene guten Ideen, die die Combi-Entwicklung nicht so gut fand, die nicht so einfach waren, weil wir manchmal auch ein bisschen schräge Ideen gehabt hatten. Damals habe ich viel mit Sebastian und Stefan Grimm zusammengearbeitet.

Katja Lafferenz: Doch dann hast du aber bei der SSH aufgehört – wann war das genau?

Iris Scheumann: Das war im Jahr 2018. Da brauchte ich einfach für mich eine Pause, einen Break, sozusagen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich allerdings keinen Plan, wohin meine berufliche Reise gehen soll. Ich wusste nur, dass ich etwas anderes machen will, als das, was ich bis dato bei meinem damaligen Arbeitgeber gearbeitet hatte. Mein Austritt erfolgte kurzfristig.

Katja Lafferenz: Und wann kam der Kontakt zu Combi zustande?

Iris Scheumann: Zum Zeitpunkt meines Austritts bei der SSH stand ich noch mitten in Projekten mit Kunden. Ich sagte damals zu meinen Vorgesetzten, dass ich mich auf alle Fälle unbedingt von zwei Menschen persönlich verabschieden möchte – und das waren Stefan und Sebastian Grimm. Das war mir sehr wichtig. Und dann bin ich von der SSH nach Hause gefahren und habe Sebastian angerufen. Ich wollte, dass er es direkt von mir erfahren soll und nicht von anderen. Für mich ist die Reise bei der SSH zu Ende. Ihr müsst dieses Projekt nun mit anderen Leuten weitermachen.

Was ich nicht wusste: Auch Stefan saß im Auto. Sie kamen gerade wohl von einer Veranstaltung. Ich war auf Lautsprecher gestellt, was ich auch nicht wusste. Und so dachte ich, ich hätte nur Sebastian am Ohr. Plötzlich hörte ich Stefan im Hintergrund: „Dann fängst du bei uns an!“. Ich dann so: „Okay, hallo Stefan!“. Nach dem ersten Schock meinte ich zu den beiden dann: „Gebt mir einfach Zeit, um darüber nachzudenken. Ich habe drei Monate Zeit, um abzuschalten und mir darüber im Klaren zu werden, was ich machen möchte. Wenn meine Reise tatsächlich bei euch weitergehen soll, sage ich euch Bescheid. Ruft mich gerne mal in acht Wochen rum an, dann können wir darüber sprechen.“ Und so habe ich das Gespräch beendet.

Katja Lafferenz: Wie ging es dann in den nächsten Wochen weiter für dich?

Iris Scheumann: Ich habe einen wunderschönen Sommer gehabt in Hamburg, der Jahrhundertsommer 2018, den habe ich so richtig genossen, viel Zeit verbracht in meinem Garten, glücklich als frisch gebackene Oma.

Katja Lafferenz: Du hast dir also eine richtige Auszeit gegönnt und es dir gut gehen lassen.

Iris Scheumann: Ganz genau. Wenn ich etwas mache, dann richtig.

Katja Lafferenz: Allerdings Iris, so kennen wir dich. Wie ging es dann weiter?

Iris Scheumann: Im August habe ich mich mit Sebastian getroffen. Ich habe ihm in unserem Gespräch direkt gesagt, dass ich klare Vorstellungen für meine Zukunft habe und nur noch bedingt kompromissbereit wäre. Ich wollte einen Job machen, der mir richtig Spaß macht, wo ich meine Stärken einsetzen kann und das Ganze in Teilzeit.

Katja Lafferenz: Das ist mal eine Ansage. Sehr selbstbewusst und direkt.

Iris Scheumann: Ich wusste, das war schon ein bisschen frech von mir, aber an diesem Punkt stand ich nun mal. Ich hatte in der Vergangenheit immer viel gearbeitet, Familie und Beruf auch immer irgendwie unter einen Hut gekriegt. Dieses wunderschöne Leben, dass ich die drei Monate über den Sommer hatte, das hat mir gefallen, das war mir wichtig. Ich wollte mehr Zeit haben für das, was das Leben auch außerhalb des Berufs so lebenswert macht – wie beispielsweise Zeit haben für meine Freunde, meine Familie die neue Erfahrung als Oma. Wir wohnen alle dicht beieinander.

Auch der enorme Stress, den ich in der Vergangenheit ausgehalten habe, wollte ich nicht mehr in diesem Ausmaß. Ich wollte von jetzt an einfach das sein, was ich immer schon sein wollte: das kleine fleißige Bienchen, das im Hintergrund herumwuselt und macht und tut und die Arbeit nach bestem Gewissen erledigt und weitergibt mit der Garantie – das hat Hand und Fuß, das ist in Ordnung, darauf kannst du dich verlassen!

Katja Lafferenz: Iris, im folgenden zweiten Teil unseres Gesprächs erfahren wir von dir, wie es für dich bei Combi weiterging. Vor allem aber hören wir aus deinem Munde, was dich am myConnect Massenschadenportal so begeistert.

Iris Scheumann: Nur zu.

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