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26. Mai 2023

CombiReferent: Maik Pramor

Das Gespräch mit Maik Pramor, crash-finder, führte Katja Lafferenz, Leitung Marketing CombiSystems am 22. Mai 2023 online.

Katja Lafferenz: Hallo Maik, wir kennen uns bereits eine Weile. Auch du bist mit deinem Hamburger Unternehmen „crash-finder“, Online-Marketing für Kfz-Gutachter bei unserem CombiBildungsBuffet mit einem Vortrag und einem Workshop präsent. Könntest du dich für unsere aktuelle CombiNews Ausgabe in kurzen Worten vorstellen.

Maik Pramor: Gerne Katja, schön dass es geklappt hat. Also ich habe ursprünglich einmal Mediengestaltung studiert und habe mich dann, mehr oder weniger durch einen Zufall, neben dem Studium selbstständig gemacht. Also nach dem Motto, „Wenn man nichts zu tun hat während des Studiums, dann gründet man“. In der Anfangsphase war es so, dass mich ein guter Freund, ein Kfz-Sachverständiger in Hamburg, gefragt hat, ob ich ihm eine Website erstellen kann. Naheliegend kam dabei auch das Thema Google auf den Plan. In diesem Zuge habe ich ihn bei Google weit nach vorne gebracht. Das ist das, was wir bei crash-finder unter anderem machen und können. Natürlich mit dem Ziel, dass Kfz-Sachverständige über Onlinekanäle mehr Anfragen von Unfallgeschädigten bekommen.

Katja Lafferenz: Hast du dich in die Welt der Kfz-Sachverständigen mühsam selber einarbeiten müssen oder wurdest du gecoacht von deinem Bekannten?

Maik Pramor: Grundsätzlich müssen wir uns ja in jeden Kunden neu einarbeiten. Außerdem wächst das Verständnis für die großen und kleinen Dinge der Brache im Zuge der Zusammenarbeit. Dieses Wissen haben wir nun seit 2014 peu a peu angesammelt und ausgebaut. Wir besuchen auch die ganzen branchenspezifischen Veranstaltungen und Seminare. Dort lernt man enorm viel, lernt Leute kennen und es macht einfach sehr viel Spaß.

Katja Lafferenz: Es ist wichtig für Google die ganze SEO- und SEA-Arbeit zu machen. Doch zum Online-Marketing gehört ja nicht nur das große Google-Thema, sondern auch die unterschiedlichen sozialen Medien. Welche Kanäle bespielt ihr da speziell für die Kfz-Sachverständigen?

Maik Pramor: Da hast du vollkommen recht, man muss das alles im Zusammenspiel betrachten. Und der Kunde muss mitmachen wollen, sowie realistische Vorstellungen mitbringen. Weißt du, es gibt schon auch Kfz-Sachverständige mit durchaus verrückten Ideen. Manche wollen beispielsweise bei Tik Tok aktiv werden – waren aber noch nie vor einer Kamera. Und wollen das vielleicht auch gar nicht. Jetzt lebt Tik Tok aber gerade von der Persönlichkeit der Menschen, die sich zeigen und von einer gewissen Art der Kommunikation. Es macht keinen Sinn, diesen Kanal zu nutzen, wenn der Gutachter nicht dazu passt. Bevor man nur ansatzweise an einen derart lebhaften Kanal wie Tik Tok denkt, gilt es zunächst die Hausaufgaben zu machen. Und hier steht für mich die eigene Website, Facebook, Instagram, LinkedIn ganz oben auf der Liste.

Katja Lafferenz: Geht Tik Tok denn überhaupt für unsere Brache?

Maik Pramor: Es geht immer mehr Katja, soviel kann ich sagen. Wir bekommen von unseren Kunden die Erfolge durchaus zurückgemeldet – also beispielsweise neue Aufträge pro Woche, die zurückzuführen sind auf die Online-Marketing-Aktivität. Aber man muss das immer im Ganzen sehen. Also nicht einzelne Kanäle, sondern die gesamte Meta-Plattform – mit Instagram, Facebook, WhatsApp. Auch LinkedIn ist definitiv spannend sowie YouTube als Videoplattform. Wir erarbeiten mit den Kunden seinen Bedarf und stimmen die einzelnen Online-Marketing-Maßnahmen daraufhin ab.

Katja Lafferenz: Was erwartet die Teilnehmer bei unserem Event auf der Bühne und im Workshop?

Maik Pramor: Es gibt definitiv keine langweiligen Power Point Folien, sondern prägnante Beispiele aus der Praxis, die wir täglich erleben – mit konkreten Kennzahlen und Fakten, damit Online-Marketing greifbar wird. Die große Herausforderung für uns wird sein, die unterschiedliche Ausgangslage der anwesenden Kfz-Gutachter aufzufangen und entsprechend so zu präsentieren, dass für jeden neue Erkenntnisse resultieren. Denn die Diskrepanz ist groß. Einige sind ganz weit und tief im Thema drin, andere haben noch gar keine Ahnung davon. Jeder sollte aus dem Workshop rausgehen und etwas Praktisches mitnehmen können, das sofort umgesetzt werden kann.

Katja Lafferenz: Kannst du diese Diskrepanz bitte kurz präzisieren.

Maik Pramor: Nun, es gibt Sachverständige, die seit Jahren in dem Bereich alles richtig machen. Die können ganz genau sagen, was es kostetet, einen neuen Kunden z.B. über Google Ads zu gewinnen. Andere wissen gar nicht, was Google Ads ist. Es wird auf jeden Fall spannend.

Katja Lafferenz: Du machst ja auch regelmäßig Stammtische in Hamburg für interessierte Kfz-Sachverständige.

Maik Pramor: Ganz genau, einmal im Monat finden diese Zusammenkünfte statt, online und meistens in der Monatsmitte. Rund 25-30 Teilnehmer finden sich dann abends zusammen. Mit steigender Tendenz. Wir tauschen uns aus und vernetzen uns. Wir wollen das auf jeden Fall ausbauen und auch andere Bereiche des Schadengeschäfts mit integrieren, z.B. aus dem rechtlichen Bereich sowie Steuerberater.

Katja Lafferenz: Auf welchem Portal macht ihr das, Instagram?

Maik Pramor: Also wir haben ein geschlossenes Format auf Zoom, von dem gerade die Rede war. Und ein offenes Format bei Instagram, das auch einmal im Monat stattfindet und den Schwerpunkt auf Interaktivität legt. Es kommt vor, dass dadurch zusätzliches Wissen, Lösungskompetenz und Mehrwert für die Zuschauer in die Runde kommt, die ohne diese Interaktion niemals möglich wäre. Das ist für jeden sichtbar auf Instagram.

Katja Lafferenz: Tolle Formate, finde ich richtig klasse. Das eröffnet nochmal ganz neue Perspektiven für uns alle in der Schadenbranche, unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Was planst du noch für die Zukunft?

Maik Pramor: Das ganze Thema Seminare ist interessant, sowohl online als auch in Präsenz. Dann klappt der Wechsel vom Digitalen zum Offline diesen Sommer vielleicht – also, dass wir einen Präsenz-Sommerstammtisch aufbauen, der bei einem unserer Kunden in Gummersbach stattfinden wird. Zusammengefasst geht es mir zukünftig darum, den Austausch untereinander in verschiedensten Formaten weiter auszubauen. Davon kann nur jeder profitieren.

Katja Lafferenz: Wie viele Leute seid ihr bei crash-finder?

Maik Pramor: Insgesamt vier. Jeder von uns betreut einen gewissen Kundenstamm und wir stehen im ständigen Austausch untereinander.

Katja Lafferenz: Wie findet ihr die für euch passenden online-affinen Kfz-Sachverständige?

Maik Pramor: Mittlerweile finden die Gutachter uns, würde ich sagen, da wir uns schon so spezialisiert haben auf die Bedürfnisse und Probleme der Kunden.

Katja Lafferenz: Handelt es sich dabei um jüngere Sachverständige oder spielt das Alter keine Rolle?

Maik Pramor: Unsere Kunden sind in der Regel Anfang bis Mitte 30 und gehen bis ca. 55 Jahre.

Katja Lafferenz: Wobei Online-Marketing gerade auch für ältere Sachverständige ein Thema ist, oder?

Maik Pramor: Ja, ich denke eine gewisse Anbindung an den Puls der Zeit ist nötig, beispielsweise um das Geschäft erfolgreich übergeben zu können. Denn selbst wenn ein Kfz-Sachverständiger kurz vor dem verdienten Altersruhestand sein sollte oder davor sein Unternehmen übergeben möchte, gehört eine professionelle Außendarstellung dazu. Und die beinhaltet nun einmal im Hinblick auf die Zukunft den souveränen Umgang mit Online-Marketing und sozialen Medien. Man sollte sich das nicht zu einfach machen, denke ich.

Katja Lafferenz: Das Thema Firmenübergabe wird auch auf unserem BildungsBuffet vertreten sein. Das wird auch sehr aufschlussreich. Erst vor kurzem hatten wir dazu ein großes Interview in unseren CombiNews mit einem Kunden, da hatten wir sogar zwei Übergaben. Einmal verlief die Übergabe an den Sohn perfekt. Das andere Mal aber weniger. Sehr spannend. Das ist alles sehr präsent in der Branche stellen wir fest.

Katja Lafferenz: Abschließend meine fast schon legendäre Frage: Gibt es etwas, das du der Sachverständigenbranche schon immer mal sagen wolltest?

Maik Pramor: Jetzt hast du mich aber kalt erwischt, Katja. Aber ja, ich würde sagen: Machen! Einfach machen. Überlegen, wohin die Reise gehen soll mit dem eigenen Büro – und dann loslegen.

Katja Lafferenz: Vielen Dank für das interessante und offene Gespräch Maik, hat mir viel Spaß gemacht.

Maik Pramor: Ich danke dir Katja, ich fand unser Gespräch auch sehr angenehm.

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